Ein People Pleaser sein. Was bedeutet das für das Leben?
- „Alle werden mich hassen!“
- „Niemand kümmert sich um mich!“
- „Ich werde allein und verlassen sterben!“
Wenn im Körper die Angst aufsteigt, womöglich ausgeschlossen zu werden oder allein überleben zu müssen, bricht im Gehirn das Chaos aus.
Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse eines Menschen ist nämlich das Gefühl, dazuzugehören und Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Der unbewusste Mensch tut dann fast alles, um dieses Gefühl zu erhalten. Er verhält sich angepasst, dienend und will damit Anerkennung und Liebe von anderen erreichen.
Als Bezeichnung für dieses Verhalten etabliert sich immer mehr der Begriff „People Pleaser“.
Nur: Was heißt das für den Alltag und das Leben?
Was ist ein People Pleaser?
Als People Pleaser wird eine Person bezeichnet, die es immer allen anderen recht machen möchte. Dafür stellt sie meist ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück, verschiebt sie auf später oder lässt sie ganz fallen.
Ein People Pleaser will sich unverzichtbar, unabkömmlich und unersetzlich machen.
Aus Angst vor Ablehnung verbiegt sich ein People Pleaser in alle Himmelsrichtungen, nur um ja nicht Schuld an etwas zu sein oder jemanden zu enttäuschen.
Er übernimmt gefragt und ungefragt sämtliche Aufgaben und erledigt sie meist in Perfektion. Das Gefühl von „gebraucht werden“ ist ihr Antrieb und ihre Sucht.
Die Gefahr von „ausgenutzt werden“ nehmen sie in Kauf.
Durch dieses Verhalten kann tief im Inneren aber auch ein Gefühl von Überforderung und Hoffnungslosigkeit entstehen. Dadurch, dass für eigene Wünsche und Bedürfnisse gefühlt kein Platz im Leben ist, wird sehr oft das Selbstbewusstsein und die Selbstliebe schwer beschädigt.
Dann kann es zu einem neuer Teufelskreis „Liebe durch Leistung“ kommen, ohne das der People Pleaser das merkt.
Wie entsteht People Pleasing?
Oft wurde das Programm für dieses Verhalten in der Kindheit gelegt. Dort war vielleicht die Liebe der Eltern gefühlt an Leistung oder an Bedingungen geknüpft und so die Angst genährt, nicht gut genug zu sein oder nur wertvoll zu sein, wenn genug Leistung erbracht wird.
Das Gefühl von „ich werde geliebt, einfach weil ich da bin“, ist im Gehirn nicht vorhanden bzw. nicht verknüpft. Im kindlichen Gehirn wurde stattdessen ein negatives Programm verankert, dass auch im Erwachsenen-Alter das Leben noch beeinflussen kann.
Das „Du bist nicht gut genug!-Gefühl“ macht den Weg frei für People Pleasing
Manchmal kann es auch durch einen schleichenden Prozess wie Mobbing oder eine toxische Partnerschaft ausgelöst werden.
Der Mensch wird – ganz langsam – erniedrigt und klein gemacht. Egal was er tut oder wie sehr er sich engagiert: Er bekommt kein Lob oder Anerkennung, sondern nur negative Rückmeldung oder das Gefühl von „es reicht nicht“ vermittelt.
Er sucht dann einen Ausweg im Sinne von „noch mehr leisten“ und steuert damit in das Verhaltensmuster „People Pleasing“, ohne dass er es merkt.
Solange der Mensch unbewusst ist, seine Tätigkeiten für andere nicht in Frage stellt und es als gegeben hin nimmt, dass erst die Anderen zufrieden sein müssen, bevor Zeit für me-time ist, solange wird er täglich über seine Grenzen gehen ohne Rücksicht auf Verluste.
Energetisch stelle ich hier oft das Thema „Seelenwunde“ oder ➡️“Mutterwunde“ fest.
Das ist eine tiefe Wunde im Energiesystem des Menschen, die verhindert, dass er sich selbst erkennen und lieben kann. Wird hier der Prozess der Regeneration angestoßen, wird sich der Lebensweg verändern.
Was im Leben eines People Pleasers gar nicht geht:
- Gesunde Grenzen setzen
- Nein sagen, wenn andere Forderungen stellen
- Eine eigene Meinung haben und sie auch vertreten
- Verabredungen oder Einladungen ablehnen oder absagen
- Streit anfangen, der Konsequenzen haben könnte
- Eigene Handlungen selbstbewusst durchführen und die Verantwortung dafür übernehmen.
Der ganze Tagesablauf ist oft darauf ausgelegt, sich ständig auf andere zu fokussieren und um jeden Preis zu gefallen, alle Wünsche zu erfüllen und ja nicht aufzufallen.
Es werden Dinge für andere erledigt, die nicht darum gebeten haben. Wenn der People Pleaser etwas wahrnimmt, wo für ihn Gefahr droht, wie Zwistigkeiten oder kommender Ärger, dann tut er alles, damit diese Gefahr versteckt bleibt oder abgewendet wird.
Dieses Verhalten ist für andere oft grenzwertig, weil sie spüren, dass hier etwas nicht stimmt. Sie fühlen außerdem, dass ihnen etwas von ihrer Eigenwirksamkeit genommen wird und sie in eine gewisse „Schuld“ getrieben werden.
Deshalb leiden auch Beziehungen sehr oft unter diesem Verhalten, weil sich Personen ohne direkt sichtbaren Grund zurückziehen. Das kann beim People Pleaser wiederum zu einem Teufelskreis von Angst und noch mehr Leistung für andere führen.
Wie sich People Pleasing körperlich und geistig zeigen kann:
Menschen, die ständig über ihre Grenzen gehen, sich keine Pause von mentalen und körperlichen Tätigkeiten schenken, werden über kurz oder lang von ihrem Körper Zeichen bekommen.
Er wird Symptome entwickeln, die von chronischer Müdigkeit bis hin zu schweren Krankheiten gehen können. Das Risiko von z.B. Burnout kann eine Folge von übertriebenem People Pleasing sein, genauso wie Angststörungen oder Depression.
Die Lust, sich selbst zu lieben, fröhlich zu sein oder den eigenen Körper zu pflegen, sinkt auf Minustemperatur. Die eigene Ausstrahlung geht verloren, die Augen werden trübe und von Lebensfreude bleibt nicht mehr viel übrig.
Gefühle wie innerer Groll auf sich selbst und auf andere, Wut, Frustration und manchmal auch Sarkasmus und schwarzer Humor können Beziehungen schweren Prüfungen aussetzen. Der People Pleaser ist meist im Opfermodus und somit schuldunfähig. Er meint ja alles nur gut und tut alles für die Anderen.
Wenn ich energetisch den Lebenswillen abfrage, wird hier sehr oft eine geringe Prozentzahl angezeigt. Ist ja auch kein Wunder, wenn gefühlt nur die Leistung zählt.
Die eigene Persönlichkeit geht verloren. Menschen, die nur an andere denken, vergessen, was sie selbst eigentlich für Meinungen, Bedürfnisse oder Wünsche haben. Dafür steigt die Selbstaufopferung in dem Versuch, sich an andere Persönlichkeiten anzupassen.
People Pleasing ist für mich freiwillige Prostitution.
Bämm!
Sorry. Ist aber so.
Du benutzt deinen Körper und deinen Geist für andere. Du tust Dinge, die dich vielleicht sogar nichts angehen.
Nur um gute Gefühle in dir zu erzeugen.
Dich gebraucht zu fühlen.
Ohne dich geht schließlich nichts, zumindest nicht problemlos.
Ganz ehrlich: Ist das wirklich der Weg, den deine Seele sich für dieses Leben ausgesucht hat?
Damit später mal in deiner Todesanzeige steht: Nach einem arbeitsamen Leben verstorben?
Naja. Gut, keine Wertung, vielleicht ist das ja tatsächlich dein innigster Wunsch.
Vielleicht hat meine Seele so ein Leben schon hinter sich und ich bin deshalb anderer Meinung über den Sinn und Zweck eines Lebens.
Aber trotzdem möchte ich dich dazu bringen, mal über dich und dein Leben nachzudenken.
- Für was lebst du?
- Für wen lebst du?
- Was willst du in diesem Leben erreichen?
- Was möchtest du dir auf deinem Sterbebett denken?
- Welcher Person möchtest du in diesem Leben WIRKLICH sein?
Wenn du bis hierher gelesen hast, fühlt sich irgendein Anteil in dir angesprochen.
Dann wäre es an der Zeit, aktiv zu werden, deine Komfortzone zu erweitern und dich mit der restlichen Lebenszeit, die du vielleicht noch hast, zu beschäftigen.
So als kleiner Tipp am Rande – ganz lieb gemeint!
Erkenne deine innere Kraft. Jetzt.
Du bist stärker als du denkst.
Was kannst du tun, wenn du dich angesprochen fühlst?
Als Erstes: Jeder Mensch hat einen Anteil in sich, der gefallen möchte und sich nach Liebe, Anerkennung und Wertschätzung sehnt. Das ist ganz normal.
Der wohnt in mir und auch in dir. Ist einfach so. Der springende Punkt ist aber, wie stark oder wie schwach er ist.
Es gibt Menschen, die tun sich schwer mit Selbstliebe, Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein. Die haben auch noch Programmierungen und Glaubenssätze in sich, die sie täglich auf dem gewohnten Weg halten.
Das kannst du tatsächlich auch im ➡️BaziSuanming, dem chinesischen ProfilingSystem, herauslesen. Dort steht geschrieben, ob du eher ein starkes oder ein eher schwaches Selbstbewusstsein in dieses Leben mitgebracht hast und wieviel Energie es dich kostet, das zu ändern.
Was dich aber nicht hindern sollte, dein Leben bestmöglich zu leben.
Fängst du nämlich an, deine Handlungen zu hinterfragen, deine Ergebnisse zu durchleuchten und deine Lebenszeit wertzuschätzen, bist du ganz nahe dran am Rand deiner Komfortzone.
Wie du das machen kannst?
- Fang an, auf deinen Körper zu achten, wenn du wieder etwas für andere machst: Welches Gefühl hast du in dir, Freude oder Druck?
- Frag dich selbst: Ist jemand in Lebensgefahr, wenn ich NEIN sage? Höre auf die Antwort, die in dir hochkommt und handle danach.
- Hinterfrage das Ziel deiner Arbeit: Dient es dir oder ist es nur bequem für die Anderen?
- Nimm dir jeden Tag 15 Minuten me-time und verteidige diese. Diese Zeit ist nicht verhandelbar.
- Entwickle Freude daran, eine Herausforderung für deine Umwelt zu sein. Sie müssen nämlich wieder selbst denken und organisieren lernen, wenn du sie lässt.
Welchen Vorteil bringt es, mit People Pleasing aufzuhören?
Sicher …
- kann es für dein Umfeld unbequem werden, wenn du nicht mehr für die Rundumversorgung zuständig bist.
- ist es für dein Gehirn und für deinen inneren Wächter neu, wenn du mehr auf dich schaust und dein Wohlfühlgefühl an die erste Stelle setzt.
- werden nicht alle begeistert sein, wenn du dich abgrenzt und deine Bedürfnisse kommunizierst.
Aber: Was wäre, wenn sich deine Veränderung auch positiv auf dein Umfeld, deine Familie und deine Arbeit auswirken würde?
Ganz zu schweigen von der Lebenslust deiner Seele?
Was wäre, wenn das Leben wieder Spaß machen würde, ein leichter Flair von Abenteuer fühlbar wäre und die Freude am Unbekannten wieder wachsen würde?
Und – meiner Erfahrung nach der absolut krasseste Vorteil: Wie schön es ist, wenn das Umfeld selbst stark wird und ein neuer Gemeinschaftssinn entsteht!
Ich liebe es mittlerweile, jeden Tag eine kleine Herausforderung für mein Umfeld zu sein. Und freue mich, sehen zu dürfen, welch kraftvolle Persönlichkeiten sich entwickeln, wenn die Gehirne selber denken müssen.
Auch in meiner Arbeit bin ich oft die, die mit einer liebevollen „Energiegrätsche“ in das Aurafeld meiner Klienten springt.
Streicheleinheiten verteilen und Komfortzone verteidigen sind sehr oft nicht zielführend, um die Veränderungen im Leben in Schwung zu bringen. Es macht viel mehr Sinn, Freude und Spaß, die Schattenseiten sichtbar zu machen und zu sehen, wie die Persönlichkeit wieder zu strahlen anfängt.
Wenn du auch mal in den Genuss einer Energiegrätsche kommen möchtest, dann schreib mir ➡️eine Email. Ich melde mich bei dir und wir klären, was ich für dich tun kann. Denn:
Das Leben ist zu kurz, um vergeudet zu werden.
Schön, dass du da bist💝
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Liebe Monika,
ganz arg toller und wichtiger Beitrag! Ich war ein People Pleaser und arbeite mich seit einiger Zeit nach und nach da heraus. Mir hat dabei mein Human Design geholfen festzustellen, wie wertvoll ich bin und meine Persönlichkeit endlich zu leben und so zu sein, wie ich bin – nicht wie andere mich gerne hätten. Das ist ein langer Weg aber so heilend.
Danke!
Ganz viele Grüße,
Silvia
Liebe Silvia, das freut mich sehr! Und ja, Human Design ist eine gute Möglichkeit, an die innersten Themen zu kommen, die man von außen nicht so leicht sieht. So schön, dass du auf deinem Weg bist und gesunden kannst. LG Monika
Liebe Monika,
herzlichen Dank für deinen aufklärenden, so wichtigen Artikel!
Ich selbst bin in meinen frühen Jahren wohl so eine People Pleaserin gewesen, und dank deines Artikels habe ich klar und deutlich nachlesen können (ohne das zu wissen, lach), wie erfolgreich meine selbst initiierte Metamorphose letztendlich geworden ist.
DU HAST SO RECHT!
Mögen viele, viele LeserInnen dies auch für sich erkennen:-)
Gruß Gabi
Liebe Gabi, ich war da auch und der Weg da raus ist nicht so einfach! Das eigene Nervensystem ist für manche Metamorphosen nicht so leicht zu begeistern, aber wenn du nicht aufgibst, kommst schön langsam ans Ziel! Ich freue mich über jede/n, der es schafft, die eigene Persönlichkeit zu entdecken und vor allem: Zu genießen. LG Monika