Eine Beziehung beginnt erst, wenn Kinder kommen. Oder danach, wenn Eltern wieder flügge werden.

Wenn das Nest leer wird, stellt sich heraus, wie stark die Beziehung ist.

Das ist meine Antwort auf die Frage von ➡️Kerstin Steinkamp in ihrer Blogparade: Leeres Nest – Fluch oder Segen?

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich hier Worte finden konnte.

Weil ich eine etwas andere Meinung zum Thema Nest, Kinder und Beziehung habe als der Mainstream.

In diesem Artikel erzähle ich dir von meinem Leben als Mutter von drei wundervollen Kindern UND einer liebevollen Beziehung mit meinem Mann.

Lass dich mitnehmen in meine Welt.

Ich freu mich auf dich.

Ausgangslage: Keine Kinderplanung vorhanden in meinem Leben

Ich wollte nie bewusst Kinder.

Es soll ja so Frauen geben, die wissen als Mädchen schon, dass sie Kinder haben wollen.

Bei mir war das nicht so.

Ich sah ein Kind nicht als unbedingt notwendig für ein erfülltes Leben.

FunFact: 

Unser erstes Kind kam als Überraschung nach Totalversagen sämtlicher Verhütungsmaßnahmen. Die Schwangerschaft war schon in der 10. Woche fortgeschritten, als sie überhaupt erkannt wurde.

Und das auch nur, weil ich plötzlich einen „Atom-Busen“ bekommen habe.

OK.

Schwanger.

Na toll.

Abtreibung kommt nicht in Frage, dass war mir von vornherein klar.

Irgendwie schaff´ ich das schon.

Der Vater des Kindes, mein Christian, hat sich sofort in die Rolle gefügt und ab da waren wir „Familie“.

Im Dachboden meiner Schwiegereltern wurde die kleine Wohnung ausgebaut und an Weihnachten 2001 zog ich mit einem Kind im Bauch dort ein.

Leicht überfordert, aber doch neugierig auf alles, was kommen sollte.

Und damit begann in der Rückschau die bisher schönste Zeit in meinem Leben.


Nach Kind 3 war Schluss mit Familien-Wachstum. Uns ging der Platz aus.

Innerhalb von 5 Jahren kamen drei Kinder zur Welt.

Ein Junge und zwei Mädchen.

Alle gesund, lebendig, fröhlich und mit einer Energie, die dir den Atem raubt.

Ich habe mal gelesen, dass ein Spitzensportler das Pensum an Energie, dass ein Kind den ganzen Tag bringt, nur vier Stunden lang aushalten würde. 

Mit 3 Kindern ist keine Zeit für Sperenzchen. Da bist du Mama mit 1000 Einsatzmöglichkeiten.

Der Kreislauf geht frühmorgens los mit Wachwerden, Essen, Kinder hüten, Streit schlichten, Kochen, Essen, Kinder hüten, Haushalt, Essen, und endet mit todmüde ins Bett fallen, um am nächsten Tag wieder zu starten mit Wachwerden.

Wenn du mich fragst, in welchen Stichworten ich diese Zeit beschreiben würde, dann sage ich:

  • Chaos
  • Chaos
  • Chaos
  • Stress
  • Angst, nicht gut genug zu sein
  • Angst, einen Fehler zu machen
  • Angst, für immer eingesperrt zu werden
  • Überforderung
  • Übermüdung
  • Essen kochen

und

  • Unglaubliche Liebe
  • Geborgenheit
  • Wachstum
  • Freude
  • Glück
  • Kreativität
  • Organisation
  • Vertrauen
  • Sicherheit

Wir wurden eine Familie.

Unperfekt, mit vielen Schwachstellen und Sackgassen, aber voller Liebe, Wertschätzung und Toleranz.

Und wir lebten einen Großteil davon nach der klassischen Rollenverteilung:

Die Frau ist daheim bei den Kindern und der Mann bringt das Geld heim.

Es hätte auch nicht anders funktioniert.

Und ich hätte es nicht anders gewollt.

Es war mein Weg in die Drei-Einigkeit des Universums und dem Erkennen von Weiblich und Männlich.

Mit dem Sich-fallen-lassen in die männliche Kraft und Geborgenheit.

Natürlich war es nicht immer einfach.

Sicher haben wir Grabenkämpfe geführt, wer wann für was zuständig ist.

Klar gab es Zeiten, da wollten wir alles hinschmeißen.

Aber – wir wollen gemeinsam alt werden.

Da gibt man nicht gleich auf, nur weil eine Zeit, deren Ende absehbar ist, einem grad nicht passt. Punkt.

Außerdem: Was wären wir für ein Vorbild für unsere Kinder?

Diese Zeit hat mich persönlich sehr weit gebracht.

Ich habe erkannt: Du brauchst einen Standpunkt im Leben.

Und dazu stehe ich heute noch. Meine ➡️Werte sind nicht verhandelbar.

Der Papa kommt heim ins Chaos😎


Eine 16 Jahre lange Schulzeit geht zu Ende. Gottseidank.

Kind 1 kommt 2008 in die erste Klasse und Kind 3 macht den Abschluss 2024.

Mit der Kindergartenzeit kommen noch ein paar Jährchen dazu.

Manchmal frage ich mich, wie ich das überlebt habe.

Wir haben alles durch, von extremen Schulschwierigkeiten bis zu Jahrgangsbesten.

Von purer Verzweiflung, sämtlichen schulmedizinischen und alternativen Behandlungsmethoden bis hin zur Mutter-Kind-Kur auf Langeoog.

Von vergessenen Schultaschen, Streit-Schlichtungs-Gesprächen bis hin zur Empfehlung der Förderschule.

Von Unfällen mit Platzwunden, geschwänzten Sportfesten und Mobbing als Opfer und Täter.

Und:

Von unglaublichen Erfolgen, gigantischer Entwicklung und Leistungen, denen wir Hochachtung zollen.

FunFact:

Christian und ich verstecken unsere alten Zeugnisse, weil die mit denen unserer Kinder absolut nicht mithalten können. 

Wir sind beide Spätzünder und haben erst NACH der Schulzeit unsere Leistungen erbracht.

Vorher war das witzlos. Zumindest für uns.

Diese Zeit hat uns als Paar sehr gefordert.

Drei schulpflichtige Kinder kosten Geld.

Viel Geld.

Christian hat neben dem Hauptjob als Fußball-Trainer gearbeitet, ich habe nebenbei als Bedienung, wenn Christian daheim war oder die Oma auf die Kinder aufgepasst hat.

Nix mit Paarzeit oder tiefgehenden Gesprächen am Abend.

Wir hatten so gut wie keine gemeinsamen Themen mehr, die NICHT die Kinder betrafen.

Die Leidenschaft wurde terminiert, damit wenigstens ein bisserl was Bestand hatte.

Ansonsten haben wir funktioniert.

Mehr war nicht drin.

Die Beziehung beginnt im Familienleben mit Kindern.

So stressig schaut es ja gar nicht aus😅 … im Außen.


Das erste Küken verlässt das Nest und zieht aus, sein Leben zu leben.

Ein leeres Zimmer, dass vorher immer voller Musik war.

Kleidung, die trostlos im Schrank hängt.

Plötzlich viel weniger Wäsche, Musik und Gespräche.

Es war schon schlimm für uns. Diese Leere und das Gefühl: Hoffentlich haben wir ihm das Beste mitgegeben.

Die Fahrt von München nach Hause, an dem Tag, an dem wir ihn endgültig dort abgeliefert haben, war seltsam.

Ein Kind weniger.

So vorhersehbar und doch so plötzlich.

Da ich schon einige Jahre vorher mit Persönlichkeitsentwicklung, der kosmischen Drei-Einigkeit und Energiearbeit angefangen und dadurch auch große Pläne hatte, freute ich mich durchaus auf diese Zeit.

Aber mit der Intensität an Gefühlen, die da hochkamen, hatte ich nicht gerechnet.

Die ganze Familie brauchte eine Weile, bis sich alle an das neue Familien-Puzzle angepasst hatten.

Ein Erlebnis ist mir noch besonders im Gedächtnis geblieben:

Christian und ich wollten nach Straubing fahren, um einen gemütlichen Einkaufsnachmittag zu halten und haben die Mädchen gefragt, ob sie mitkommen möchten.

Zwei klare Absagen kamen.

Da fuhren wir alleine los.

Ungefähr nach 10km ist uns die Stille im Auto aufgefallen.

Kein Radau auf der Rückbank.

Keine Frage in der Art: Wann sind wir da? Was machen wir da? Können wir das kaufen?

Kein: Mama, der/die hat mich geärgert.

Einfach nichts. Stille.

Wir haben uns angeschaut und etwas schmerzlich gegrinst.

So fühlt sich das also an, wenn die Kinder flügge werden und die Eltern wieder mehr alleine sind.

Eine ganz neue Situation.

Viele Höhen und Tiefen miteinander erlebt.

Gemeinsame Wege gegangen und Ziele erreicht.

Nicht mehr frisch verliebt, sondern schon über 20 Jahre zusammen.

Und trotzdem irgendwie fremd.

Weil in der Vergangenheit keine Zeit war, miteinander zu verschmelzen auf Körper, Geist UND Seele.

Weil die Kinder so viel Raum gebraucht haben.

Weil es bequem war.

Das waren noch Zeiten: Eine Rückbank voller Kinder💝


Was ist das für ein Mensch, der da neben mir lebt?

Je mehr Zeit wir bekommen, weil ein Kind nach dem anderen freier und selbständiger wird, desto spannender wird das Ganze.

Wir dürfen wieder entdecken, welcher Mensch der andere eigentlich ist. 

Was er gerne macht,

Welche Meinungen er hat.

Was seine Lieblingsfarbe ist.

Manche Seiten der Persönlichkeit finde ich gut, mit manchen muss ich mich erst arrangieren.

FunFact:

Es gibt Tage, da frage ich mich, wer da überhaupt zur Tür herein gekommen ist, weil:

Das ist nicht der Mann, den ich bisher geglaubt habe zu kennen.

Durch meine Arbeit weiß ich, wie spannend die Persönlichkeit eines Menschen ist und wie sie sich verändern kann in den verschiedenen Lebensphasen.

Jetzt will er auch noch Klettern lernen… 😅

Vor allem im ➡️Bazi Suanming finde ich oft die Ursachen für gewisse Veränderungen im Verhalten.

Es macht das Zusammenleben sehr viel leichter, wenn ich weiß, warum eine Person wie auf eine bestimmte Situation reagiert und womit ich rechnen muss.

Egal ob Kind oder Partner.

Wir haben ein gemeinsames Ziel: Zusammen dieses Leben rocken!

Dieses Ziel haben wir (zumindest glaube ich das) zu keiner Zeit aus den Augen verloren.

Nicht, als das Nest voll war und auch jetzt nicht, wenn es nach und nach leerer wird.

Eine Beziehung ist Arbeit.

Eine Arbeit, die mit Verständnis, Humor und Abenteuer gewürzt, unglaubliche Ergebnisse bringen kann.

Eine Beziehung hat Hoch- und Tiefphasen.

Sie bringt dir Energie und kann dir die ganze Energie rauben.

Sie macht dein Leben wertvoll und kann dich den letzten Nerv kosten.

Aber gibt es schöneres, als gemeinsam auf vergangene Lebensphasen zurückzublicken und anzuerkennen, dass man zusammen etwas geschafft hat?

Ich finde es schade, wenn Beziehungen beendet werden, wenn die Kinder flügge sind. Einfach nur schade.

Punkt.

Humor macht alles leichter. Sogar die Nest-Flucht.


Für mich ist ein leeres Nest Segen und Fluch zugleich.

Früher habe ich mich immer gewundert, wenn eine Mama gesagt hat:

„Es ist schön, wenn die Kinder da sind und genauso schön, wenn sie wieder gehen.“

Heute wundere ich mich nicht mehr.

Ich sage: Stimmt.

In manchen Todesanzeigen steht als Überschrift: Die Mutter wars. 

Das steht bei mir nicht drin. 

Ganz sicher.

Es ist schön, wenn alle im Haus sind, gemeinsam gegessen wird und miteinander gelacht wird.

Wenn alte Geschichten aufgewärmt und neue Erlebnisse erzählt werden.

Wenn das Haus voller Leben ist.

Wenn wieder Chaos herrscht.

Und genauso schön ist es, wenn wieder Ruhe einkehrt.

Wenn wieder aufgeräumt ist.

Wenn wir als Paar etwas unternehmen können, ohne dass wir einen Babysitter brauchen.

Wenn wir unseren Kindern zuschauen können, wie sie ihr Leben leben.

Weil wir wissen:

Wir haben unser Bestes gegeben, die Kinder überlebensfähig zu machen.

Energetisch gesehen haben Eltern 18 Jahre Zeit, ihr Kind stark zu machen.

So haben wir gehandelt.

Wir sind trotzdem für sie da, wenn sie uns brauchen, solange wir können.

Egal, wie alt sie sind.

Aber sie sollen ihr eigenes Leben leben, ohne auf uns Rücksicht nehmen zu müssen.

Das ist keine Arbeit, das ist Vergnügen🥰

Und wir dürfen uns das auch erlauben.

Christian hat den Radsport für sich entdeckt, ich baue an meinem Business. 

Und gemeinsam werkeln wir an einer erfüllenden, liebevollen Beziehung.

Denn dann ist es egal, ob das Nest voll oder leer ist.

Ich will nämlich davon nicht abhängig sein, denn:

Das Leben ist zu kurz, um es zu vergeuden.

Schön, dass du da bist💝


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3 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Anita Griebl am 8. September 2024 um 7:38

    Liebe Monika, welch ein herzerfrischender und emotional berührender Beitrag. Ich liebe deine Art zu Schreiben und bin beeindruckt, wie du alles so authentisch raushaust.
    Ich habe die gleichen Erfahrungen wie du gemacht und finde mich da wieder.
    Es ist gut, mit der Energiearbeit die Hintergründe und Ursachen von Problemen zu verstehen.
    Dann reparieren wir, statt wegzuschmeißen.
    Mit unserer Partnerschaft, die schon über 40 Jahre besteht, halten wir es genauso.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Erfolg.

    Herzliche Grüße von Anita. ❤️🙋🏼‍♀️

  2. Veröffentlicht von Kerstin Steinkamp am 27. August 2024 um 13:38

    Liebe Monika,
    es ist erstaunlich, wie sich unsere Geschichten gleichen. Auch ich hatte nicht vor, schwanger zu werden und es passierte trotzdem. Also gab ich meinen guten Job bei der TUI in Hannover auf und zog 1996 zu meinen Freund auf dessen Hof aufs Land in eine Dachwohnung, die wir nach und nach ausgebaut haben. Wir haben jahrelang in einer Baustelle gewohnt. Meinen Job habe ich drangegeben und mich ’nur‘ noch um die Kinder (nach Tim bekam ich noch Zwillinge), Hund und Hof gekümmert. Wir haben unsere Kinder bei ihren Vorhaben unterstützt. Von Lernschwierigkeiten bis hin zur Jahrgangsbesten, Mobbing, endlose Diskussionen war alles dabei. Jetzt freuen mein Mann und ich uns, wenn die Kinder zu Besuch kommen, wir zusammen grillen, Pizza machen, Lachen und so weiter und genießen unsere neue, gemeinsame Zeit. Wir haben das Radfahren mit E-Mountain-Bikes für und entdeckt.
    Vielen Dank für deinen wundervollen, persönlichen Artikel. Ich habe ihn mit Freude gelesen!
    Liebe Grüße
    Kerstin

    • Veröffentlicht von Monika Probst am 27. August 2024 um 14:45

      Liebe Kerstin,
      das ist wirklich witzig😅

      Energetisch gesehen haben wir unsere Kids bekommen, damit wir uns entwickeln.
      Und da stimme ich zu: Meine Kinder waren meine größten Lehrmeister.

      Ich danke dir für deine Worte und es war mir eine Freude, bei deiner Blogparade dabei zu sein.
      Liebe Grüße zurück
      Monika

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